Konzept

Raum

Rollen

Fortbildung

Differenzierung

Erzählen

Alter

Phase

Ergründen

Störungen

Einführung

Freispielphase

Material

Fragen und Antworten

Wenn die Kinder Freispiel nicht gewohnt sind, wie leite ich die Kreativphase ein?

Teilnehmende bringen unterschiedliche Vorerfahrungen mit freiem Spielen und Gestalten mit. Für manche wird eine große Materialfülle neu sein oder grundsätzlich die Einladung, zu tun „was ich will“. Gerade dann kann es hilfreich sein, zunächst wenige Materialien übersichtlich und einladend bereitzustellen. Zu empfehlen ist auch, Materialien und den Umgang damit unabhängig von der Darbietung einer Geschichte kennenzulernen und auszuprobieren. Als Erzähler:in bieten Sie dabei nicht eine Geschichte dar, sondern erzählen und zeigen etwas über das Material und den Umgang damit (z.B. Umgang mit Ton).
Zur Einleitung der Kreativphase kann eine Runde zur Frage „Hast du schon eine Idee, was du tun möchtest?“ helfen, sich über das eigene Vorhaben klar zu werden und es in Worte zu fassen. Wenn Teilnehmende nacheinander zu ihrer Arbeit aufbrechen, bleibt die konzentrierte Atmosphäre oft besser erhalten, als wenn alle zugleich aus dem Kreis aufstehen. Greifen Sie als leitende Person nicht zu früh ein, wenn die Situation zu Beginn der Kreativ- und Freispielphase zunächst „durcheinander“ wirkt. In das eigene Tun hineinzufinden ist ein wichtiger Bestandteil dieser Phase.

Sandra Fröhling

Weiterlesen:

  • Kaiser, Ursula Ulrike u.a.: Gott im Spiel: Godly Play weiterentwickelt. Handbuch für die Praxis. Stuttgart u.a. 2018, Kap. IV, Die Spiel- und Kreativphase, S. 129ff.
Welche Materialien könnten für die Kreativphase mitgebracht werden, damit verschiedene „Beschäftigungstypen“ angesprochen werden?

Gerade für den Beginn der Arbeit mit Godly Play/GOTT IM SPIEL sollten Materialien einfach zu beschaffen, inspirierend und unkompliziert in der Handhabung sein. Grundsätzlich können Sie überlegen, welche Ausdrucksformen die Materialien ermöglichen können, die Sie zur Verfügung stellen (gestalterisches Tun, Sprache, Bewegung, Nachdenken, Spiel, …). Leicht lässt sich eine Auswahl unterschiedlicher Papiere zusammentragen, verschiedene Formate, Qualitäten und Farben regen die Phantasie an. Stoff- und Wollreste, Schnüre, Draht, Perlen, Federn und Ähnliches ergänzen die Auswahl. Als Farben eignen sich Holz- und Wachsmaler oder Wasserfarben mit dem nötigen Zubehör. Holzreste, Holzspatel und -stäbchen lassen sich ebenfalls kostengünstig oder -frei beschaffen.
Zur Aufbewahrung eignen sich Körbe, Boxen oder auch Gläser mit Schraubverschluss, in denen kleinteilige Materialien gleichzeitig sicher transportiert werden können. Jedes Material hat so den eigenen „Platz“ und kann auch wenn kein Godly Play-Raum bzw. kein Kreativregal vorhanden sind, gut wiedererkannt werden („Wasserfarben und alles, was ich dafür brauche, sind immer auf dem blauen Tablett.“). In vielen Einrichtungen gibt es Legematerialien – oder Sie beginnen eine eigene Sammlung, die mit der Zeit wachsen kann. Holzbauklötze brauchen etwas mehr Platz, erfreuen sich aber i.d.R. großer Beliebtheit. Zusätzlich sollte eine kleine Auswahl an Büchern bereitstehen. Bibeln in unterschiedlicher Gestaltung, (Bibel-)Lexika und ein Bibelatlas, Bücher, die zum Philosophieren einladen oder Bilderbücher sind für alle interessant, die gern in Gedanken weiter an der Geschichte arbeiten möchten. Je nach Alter kann eine Auswahl an Anregungen und Materialien, die zur sprachlichen Beschäftigung einladen (z.B. Gedichtformen, ausgeschnittene Buchstaben etc.) sinnvoll sein. Materialien dürfen in ihrer Anzahl beschränkt vorhanden sein. Die daraus entstehenden sozialen Prozesse gehören zur Kreativ- und Freispielphase dazu.

Sandra Fröhling

Weiterlesen:

  • Kaiser, Ursula Ulrike u.a.: Gott im Spiel: Godly Play weiterentwickelt. Handbuch für die Praxis. Stuttgart u.a. 2018, Kap. IV, Die Spiel- und Kreativphase, S. 129ff. und Anhang 10, Buchempfehlungen für den Gott im Spiel-Raum, S. 273-277.
  • Dokumentation der Vernetzungstagung 2018 (erhältlich über Godly Play deutsch e.V.)